Die Hirtenfamilie führt ihre Rinder in Tracht zurück in Tal beim Gunzesrieder Viehscheid. Mitte September, rechtzeitig bevor der erste Schnee die höchsten Berghöhen überzuckert, führen die Hirten die Herden von den Alpen hinunter ins Tal, um die Tiere dort an die Bauern zu übergeben oder auf die "Nachweide" zu treiben.
Foto: Wolfgang B. Kleiner
Allgäuer Tradition

Viehscheid & Almabtrieb

echtes Brauchtum im Allgäu erleben


100 Tage dauert der Alpsommer, dann heißt es Abschied nehmen. Der Viehscheid im Allgäu (Almabtrieb) wird eingeläutet. Jungvieh und Kühe werden von den Hirten und Älplern zurück ins Tal geführt und an ihre rechtmäßigen Besitzer zurückgegeben – die Herde wird geschieden. Ist der Sommer ohne Verluste für Mensch und Tier verlaufen, wird die Herde am Alpabtrieb von einer Kranzkuh angeführt, dem hübschesten und bravsten Tier aus der Herde. Der prächtige Kranz wird meist von den Frauen in Handarbeit gebunden. Dafür werden nur Blumen, Blätter und Beeren verwendet, die direkt auf den Alpweiden der jeweiligen Alpe wachsen. Das große Dankesfest für Hirten und Älpler, und zugleich touristisches Highlight, endet nach einer ausgelassenen Feier mit Bierzelt und Musik.

Alpabtrieb & Viehscheid Termine

zwischen Alpsee und Grünten

Die Tradition des Almabtriebs im Allgäu ist in der Region Alpsee-Grünten sehr ausgeprägt. Hier unsere Viehscheid-Besonderheiten, die die Alpabtriebe in Kranzegg, Immenstadt, Untermaiselstein und Gunzesried einzigartig machen:

Foto: Tourist Information Immenstadt
20.09.2025, 08:00 Uhr
VeranstaltungImmenstädter Viehscheid

Der Viehscheid in Immenstadt ist bundesweit der einzige städtische Alpabtrieb!

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Eine Frau in Tracht führt das geschmückte Kranzrind, hinter ihr läuft der Hirte sowie die restliche Herde beim Gunzesrieder Viehscheid. Mitte September, rechtzeitig bevor der erste Schnee die höchsten Berghöhen überzuckert, führen die Hirten die Herden von den Alpen hinunter ins Tal, um die Tiere dort an die Bauern zu übergeben oder auf die "Nachweide" zu treiben.
Foto: Wolfgang B. Kleiner
Viehscheid in Gunzesried

Der Viehscheid in Gunzesried zählt mit 1.600 Tieren von 19 Alpen zu den größten und beliebtesten Alpabtrieben im Allgäu.

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Die schönsten Unterkünfte im Allgäu

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Alter der Kinder am Anreisetag

Unser Tipp

Jeanette Keller ist Leiterin der Tourist-Info in Blaichach.
Foto: Dominik Berchtold
Jeanette Keller Viehscheid-Expertin & Allgäu-Kennerin

Merken Sie sich die Bezeichnung Viehscheid und Alpabtrieb - Almabtrieb sagt man nur in Oberbayern!

GUT ZU WISSEN

DAS KLEINE VIEHSCHEID ABC

 

Was ist Viehscheid?

Viehscheid, im Allgäu auch Alpabtrieb und andernorts Almabtrieb genannt, ist ein lebendiges Brauchtum und traditionelles Fest, bei dem die Allgäuer Kühe - das Braunvieh - von ihren Sommerweiden in den Bergen zurück in ihre Orte im Tal getrieben werden. Die Herden treffen sich auf dem sogenannten Scheidplatz. Damit jeder Bauer auch sein Vieh zurück bekommt, scheidet der Hirte wortwörtlich das Vieh.

Was Sie als Allgäu-Fan wissen sollten: Es heißt "der Viehscheid" und nicht "die Viehscheid" - die Einheimischen bezeichnen den Alpabtreib meistens sogar nur als "Scheid".

Was ist ein Kranzrind oder eine Kranzkuh?

Die Kranzkuh oder Kranzrind führt die Herde beim Almabtrieb von der jeweiligen Alpe ins Tal auf den Scheidplatz. Sie wird mit einem Kranz geschmückt, wenn während des Alpsommers auf der Hochweide kein Unfall passiert ist. Als Kranzkuh eignet sich immer das bravste und hübscheste Tier der Herde.

Wie sagt man im Allgäu - Alpen oder Almen?

Eine "Alpe" ist im Allgäuer Sprachgebrauch eine Umschreibung für Bergweide. Im oberbayerischen Raum wird der allgemein bekanntere der Begriff "Alm" verwendet. Beide Begriffsdeutungen sind jedoch identisch. Neben der Bedeutung für Bergweide wird der Begriff "Alpe" auch als Bezeichnung für die Berghütten gebraucht, in denen sich Wohn-, Schlaf- und Wirtschaftsräume sowie die Ställe für Hirten und Vieh befinden. 

Was ist Allgäuer Braunvieh?

Das Allgäuer Braunvieh ist eine ganz besondere Rinder-Rasse und zugleich das typischen Markenzeichen des Allgäus. Das Allgäuer Braunvieh wird auf zweifache Nutzung, nämlich Milch und Fleisch, gezüchtet. Dabei wird besonderer Wert auf Langlebigkeit und Robustheit der Rasse gelegt. Darüber hinaus sieht das Allgäuer Braunvieh einfach richtig hübsch aus und hat Charakter.

Was ist ein Schumpen?

Nein, das ist kein Bierglas! Ein Schumpen ist die Bezeichnung für ein Allgäuer Jungvieh, das noch keine Milch gibt, weil es noch kein Kalb geboren hat. 

Was ist der Unterschied zwischen Glocken und Schellen?

Beim Dresscode für die Tiere gibt es klare Regeln: Schellen für die Jungrinder, Glocken für die Kühe. Der Unterschied: Schellen werden aus Blech geschmiedet, ausgehämmert und gestanzt. Je größer sie sind, desto bauchiger und tiefer klingen sie. Glocken dagegen werden rund gegossen und klingen viel heller, fast wie Kirchenglocken. Kein Älpler würde zudem je seinen Rindern die Weideschellen am Viehscheid umbinden, mit denen er sie während des Alpsommers auf den Bergweiden leichter orten kann. Stattdessen werden den Tieren am Almabtrieb eigens angefertigte Zugschellen an einem ledernen Fransenband angelegt.

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