Viehscheid & Almabtrieb
Echtes Brauchtum im Allgäu erleben
Heimkehr von Mensch und Tier
Viehscheid in Alpsee-Grünten
Zwischen Alpsee und Grünten ist er besonders lebendig und hat echte Tradition: Der Viehscheid. So wird der jährliche Alpabtrieb im Allgäu bezeichnet. Falls Ihnen die Begrifflichkeit nicht bekannt ist, sagt Ihnen vielleicht die oberbayerische Bezeichnung Almabtrieb etwas.
Meist haben die Hirten Jungvieh in ihrer Obhut, oft aber auch Milchkühe, deren gesunde Milch dann auf den Alpen in alter Manier zu Allgäuer Bergkäse, Allgäuer Emmentaler oder Butter verarbeitet wird. Diese speziellen Alphütten werden auch Sennalpen genannt und können im Sommer über besucht werden.
Wenn nach 100 Tagen Alpsommer die Herden zurück ins Tal getrieben werden, mündet dies in ein großes Dankesfest für Hirten und Älpler, den Viehscheid (Almabtrieb). Am Tag des Viehscheids werden Jungvieh und Kühe wieder an ihre rechtmäßigen Besitzer, meist Bauern aus dem Umland, zurückgegeben und somit aus der Herde geschieden (daher die Bezeichnung Viehscheid). Dieses Ereignis wird natürlich ausgelassen mit Bierzelt und Musik gefeiert.
Ist der Sommer auf den Hochweiden ohne Verluste für Mensch und Tier verlaufen, wird die Herde am Alpabtrieb von einer Kranzkuh angeführt, dem hübschesten und bravsten Tier aus der Herde. Der Kranz wird meist von den Frauen einige Tage vor dem Almabtrieb in Handarbeit gebunden. Dafür werden nur Blumen, Blätter und Beeren verwendet, die direkt auf den Alpweiden der jeweiligen Alpe wachsen.
Die Tradition des Almabtriebs im Allgäu ist in der Region Alpsee-Grünten sehr ausgeprägt. Hier unsere Viehscheid-Besonderheiten, die die Alpabtriebe in Immenstadt, Gunzesried und Kranzegg so einzigartig machen:
- der Viehscheid in Immenstadt als bundesweit einziger städtischer Alpabtrieb
- der Viehscheid in Kranzegg als einziger Alpabtrieb im Allgäu mit 3 Kuhherden und 1 Schafherde
- der Viehscheid in Gunzesried mit 1500 Tiere von 18 Alpen zählt zu den größten und beliebtesten Alpabtrieben im Allgäu
Für welches Viehscheidfest Sie sich auch immer entscheiden - gemeinsam haben Sie, dass nach Ankunft der Herden ausgelassen gefeiert wird. Lassen Sie sich dieses Schauspiel nicht entgehen und besuchen Sie die Alpabtriebe der Region Alpsee-Grünten.

Almabtrieb und Viehscheid Termine
die 3. Septemberwoche sollten Sie sich 2021 gut merkenUnser Tipp
Merken Sie sich die Bezeichnung Viehscheid und Alpabtrieb - Almabtrieb sagt man nur in Oberbayern
Jeanette Keller Viehscheid-Expertin & Allgäu-Kennerin
Gut zu Wissen
Das kleine Viehscheid-ABC- Was ist der Viehscheid?
Viehscheid, im Allgäu auch Alpabtrieb und andernorts Almabtrieb genannt, ist ein lebendiges Brauchtum und traditionelles Fest, bei dem die Allgäuer Kühe - das Braunvieh - von ihren Sommerweiden in den Bergen zurück in ihre Orte im Tal getrieben werden. Die Herden treffen sich auf dem sogenannten Scheidplatz. Damit jeder Bauer auch sein Vieh zurück bekommt, scheidet der Hirte wortwörtlich das Vieh.
Was Sie als Allgäu-Fan wissen sollten: Es heißt "der Viehscheid" und nicht "die Viehscheid" - die Einheimischen bezeichnen den Alpabtreib meistens sogar nur als "Scheid". - Was ist ein Kranzrind oder eine Kranzkuh?
Die Kranzkuh oder Kranzrind führt die Herde beim Almabtrieb von der jeweiligen Alpe ins Tal auf den Scheidplatz. Sie wird mit einem Kranz geschmückt, wenn während des Alpsommers auf der Hochweide kein Unfall passiert ist. Als Kranzkuh eignet sich immer das bravste und hübscheste Tier der Herde.
- Wie jetzt - Alpen oder Almen?
Eine "Alpe" ist im Allgäuer Sprachgebrauch eine Umschreibung für Bergweide. Im oberbayerischen Raum wird der allgemein bekanntere der Begriff "Alm" verwendet. Beide Begriffsdeutungen sind jedoch identisch. Neben der Bedeutung für Bergweide wird der Begriff "Alpe" auch als Bezeichnung für die Berghütten gebraucht, in denen sich Wohn-, Schlaf- und Wirtschaftsräume sowie die Ställe für Hirten und Vieh befinden.
- Was ist Allgäuer Braunvieh?
Das Allgäuer Braunvieh ist eine ganz besondere Rinder-Rasse und zugleich das typischen Markenzeichen des Allgäus. Das Allgäuer Braunvieh wird auf zweifache Nutzung, nämlich Milch und Fleisch, gezüchtet. Dabei wird besonderer Wert auf Langlebigkeit und Robustheit der Rasse gelegt. Darüber hinaus sieht das Allgäuer Braunvieh einfach richtig hübsch aus und hat Charakter.
- Was ist ein Schumpen?
Nein, das ist kein Bierglas! Ein Schumpen ist die Bezeichnung für ein Allgäuer Jungvieh, das noch keine Milch gibt, weil es noch kein Kalb geboren hat.
- Noch nie gehört - Glocken oder Schellen?
Beim Dresscode für die Tiere gibt es klare Regeln: Schellen für die Jungrinder, Glocken für die Kühe. Der Unterschied: Schellen werden aus Blech geschmiedet, ausgehämmert und gestanzt. Je größer sie sind, desto bauchiger und tiefer klingen sie. Glocken dagegen werden rund gegossen und klingen viel heller, fast wie Kirchenglocken. Kein Älpler würde zudem je seinen Rindern die Weideschellen am Viehscheid umbinden, mit denen er sie während des Alpsommers auf den Bergweiden leichter orten kann. Stattdessen werden den Tieren am Almabtrieb eigens angefertigte Zugschellen an einem ledernen Fransenband angelegt.

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